Nachhaltigkeit in Unternehmen: Digitale Lösungen für nachhaltige Produktion

Nachhaltigkeit in Unternehmen ist längst mehr als ein Trend – sie ist zu einer unternehmerischen Pflicht geworden. Die EU plant, bis 2030 die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % zu senken. Besonders Industrieunternehmen stehen unter Druck, ihre Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Doch neben geopolitischen Krisen, Ressourcenknappheit und Inflation ergeben sich daraus auch Chancen: Mit einer gezielten nachhaltigen Unternehmensführung können Betriebe ihre Effizienz, Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern.

 

Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Herausforderungen als Chancen nutzen

Die Digitalisierung ist ein mächtiger Hebel für nachhaltige Unternehmensführung. Durch moderne Technologien wie IoT, KI oder Product Mining lassen sich Produktionsprozesse transparenter und ressourcenschonender gestalten. Unternehmen, die auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit setzen, profitieren von reduzierten Kosten, optimierten Lieferketten und einer gesteigerten Anpassungsfähigkeit an regulatorische Anforderungen – wie etwa die EU-Taxonomie oder das Lieferkettengesetz.

 

Was bedeutet nachhaltige Unternehmensführung?

Nachhaltige Unternehmensführung – auch als Corporate Social Responsibility (CSR) bekannt – umfasst drei zentrale Dimensionen:

 

 

  • Ökologische Nachhaltigkeit: Schonender Ressourceneinsatz, Kreislaufwirtschaft, Einsatz erneuerbarer Energien
  • Soziale Nachhaltigkeit: Faire Arbeitsbedingungen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Arbeitsplatzsicherung
  • Ökonomische Nachhaltigkeit: Transparenz, Preisstabilität, nachhaltige Supply Chain Prozesse

Diese Aspekte bilden das Dreieck der Nachhaltigkeit und prägen alle Unternehmensbereiche – von der Produktion über HR bis zur Beschaffung. Nachhaltige Unternehmensführung beschreibt nicht nur einen Führungsstil oder eine Firmenphilosophie, sondern bildet die Grundlage für alle Bereiche eines Unternehmens. Von der Gestaltung der Arbeitsplätze bis hin zur Lieferantenbasis und Produktion durchzieht Nachhaltigkeit alle unternehmerischen Entscheidungen.

 

Implementierung einer nachhaltigen Unternehmensführung: Strukturierte Schritte zum Erfolg

Bevor eine nachhaltige Unternehmensführung langfristig wirken kann, ist eine systematische und strukturierte Implementierung erforderlich. Nachhaltigkeit in Unternehmen entsteht nicht zufällig – sie muss aktiv gestaltet und in alle Geschäftsbereiche integriert werden. Dafür haben sich folgende Schritte bewährt:

  • Wesentlichkeitsanalyse: Identifikation und Priorisierung der für das Unternehmen relevanten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Themen im Dialog mit Stakeholdern.
  • Einflussbewertung: Analyse, in welchen Bereichen das Unternehmen direkten oder indirekten Einfluss auf nachhaltige Entwicklungen nehmen kann.
  • Fehleranalyse: Aufarbeitung bisheriger Maßnahmen und Identifikation von Schwachstellen in bestehenden Nachhaltigkeitsinitiativen.
  • Zielsetzung: Entwicklung konkreter, messbarer Nachhaltigkeitsziele – zentraler Bestandteil jeder nachhaltigen Unternehmensführung.
  • Umsetzung und Monitoring: Einbindung der Maßnahmen in die täglichen Geschäftsprozesse sowie kontinuierliche Kontrolle ihrer Wirksamkeit und Anpassung bei Bedarf.

 

Für eine erfolgreiche Integration werden häufig Nachhaltigkeitsbeauftragte eingesetzt. Diese speziell geschulten Fachkräfte sorgen dafür, dass Nachhaltigkeit für Unternehmen nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt, sondern als strategisches Element tief in der Unternehmensstruktur verankert wird.

 

Nachhaltige Produktion in der Industrie: Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette

Laut WWF und PwC verursacht die Industrie rund 40 % der globalen CO₂-Emissionen – ein klarer Handlungsauftrag. Eine nachhaltige Produktion reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern steigert auch die Innovationskraft. Mit digitalisierten Produktionsprozessen, etwa durch einen digitalen Zwilling, können Ressourcen effizienter eingesetzt, Abfall vermieden und Produktionsengpässe frühzeitig erkannt werden.

 

Nachhaltigkeit für Unternehmen durch digitale Supply Chains

Vor allem für produktzentrische Unternehmen beginnt Nachhaltigkeit bei der Lieferkette. Transparente, ethisch verantwortungsvolle Supply Chains sind nicht nur regulatorisch gefordert, sondern auch von Konsument:innen zunehmend gewünscht. Technologien wie Blockchain, IIoT und Product Mining ermöglichen Einblicke in Materialverbrauch, Energieeinsatz und Arbeitsbedingungen – und leisten somit einen Beitrag zur nachhaltigen Produktion.


Product Mining ist eine zukunftsweisende Technologie, die Unternehmen dabei unterstützt, ökologisch verantwortungsvoller zu wirtschaften und gleichzeitig ihre Rentabilität zu steigern. Durch datenbasierte Analysen lassen sich sowohl umweltschädliche als auch wirtschaftlich unrentable Produkte gezielt identifizieren und aus dem Portfolio entfernen. Ein schlankes Produktportfolio führt nicht nur zu einem geringeren Ressourcenverbrauch, sondern erhöht auch die Resilienz der Supply Chain und schafft mehr unternehmerische Flexibilität in einem dynamischen Marktumfeld.


Die Bereinigung des Produktportfolios führte beispielsweise bei Viessmann zu einer Senkung der jährlichen Kosten im siebenstelligen Bereich, indem unnötige Ausgaben reduziert und gleichzeitig die Umweltbelastung verringert wurde. Dies verdeutlicht, wie nachhaltige Maßnahmen nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich vorteilhaft sein können.


Fazit: Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie

Viele Unternehmen zögern bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen aufgrund hoher Investitionskosten. Doch Technologien wie Product Mining zeigen: Nachhaltigkeit in Unternehmen kann auch wirtschaftlich profitabel sein. Die Identifikation unrentabler oder umweltschädlicher Produkte führt zur Straffung des Portfolios, geringeren Kosten und höherer Transparenz.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand. Wer als Industrieunternehmen langfristig erfolgreich sein will, sollte Nachhaltigkeit als zentrales strategisches Ziel verankern – ökologisch, ökonomisch und sozial. Nur so lassen sich gesetzliche Anforderungen erfüllen, das Unternehmensimage stärken und neue Wachstumspotenziale erschließen.


Sie möchten wissen, wie Sie Ihr Produktportfolio umgestalten und nachhaltige Produkte in den Fokus setzen? Lesen Sie mehr über produktzentrisches Management.

 

 

 

Leave a Comment