Kein existierendes Tool kann wirtschaftliche Fluktuationen eliminieren, Ab- und Aufschwünge wird es immer geben Wenn ein Unternehmen jedoch ein überladenes Produktangebot aufrechterhält, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass zahlreiche Strukturen, Prozesse und Ressourcen im Einsatz sind, die mehr Kosten verursachen als Erträge bringen. Konkret bedeutet dies eine vermeidbare Kostenbelastung, die vor Allem dann zum Risikofaktor wird, wenn die Marktnachfrage sinkt.
Jede Entscheidung im Produktportfolio hat eine kaskadierende Auswirkung auf alle Bereiche einer Organisation: mit weniger Angebot sind weniger Ressourcen nötig, weniger Prozesse, vielleicht kann auf den Bau einer weiteren Lagerhalle verzichtet werden. Doch nicht nur die Reduktion des Angebots an den Markt, sondern auch Optimierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel die Erhöhung von Gleichteilverwendung oder der Aufbau von neuen Lieferanten bei Single-Source Komponenten, die für das Kerngeschäft benötigt werden, stellen enorme Einsparpotenziale dar.
Das Problem hierbei ist: vielen Unternehmen fehlt die konkrete Datenbasis, diese Entscheidungen zu fällen und umzusetzen. Genau hier setzt Product Mining an.
Was ist Product Mining?
Product Mining ist eine datenbasierte Unternehmensstrategie, die darauf abzielt, die gesamte Organisation ausgehend vom Produktportfolio zu steuern. Product Mining basiert auf dem Ansatz, dass jegliche Komplexität, welche sich z.B. in Form von komplizierten Prozessen und aufgeblähten Strukturen manifestiert, ihren Ursprung im Produktportfolio hat. Der Grund hierfür ist simpel: mit jedem zusätzlichen Angebot an den Markt, werden weitere Ressourcen benötigt. In der Makroperspektive bedeutet dies: mit wachsendem Angebot an den Markt, wachsen auch die internen Strukturen, Prozesse und Ressourcenbedarfe – jedoch bei oft parallel sinkenden Margen.
Die Hauptursache der Komplexität: Das Produktportfolio
Viele Lean- und Effizienzinitiativen scheitern, weil sie nur Prozesse optimieren, statt das Problem an der Wurzel zu packen. Liegt das eigentliche Problem im Produktportfolio wirkt eine reine Prozessoptimierung selten nachhaltig. Hier ist es sinnvoll, vorab die Produktportfolio Optimierung mithilfe von Product Mining anzugehen.
Das Kernproblem vieler Industrieunternehmen ist die über Jahre gewachsene Produktvielfalt, welche ihren Ursprung zum großen Teil in der Erfüllung von Kundenwünschen hat. Natürlich auch aus gutem Grund: Schließlich ist es ein typisches Leistungsversprechen deutscher Unternehmen, nicht nur One-Size-Fits-All anzubieten, sondern auf konkrete Kundenwünsche einzugehen. Doch auch hier gibt es - wie bei so vielen Dingen im Leben - ein “Zu viel des Guten”, gewissermaßen einen Kipppunkt wo der Wettbewerbsvorteil zum Laster wird. Gleichzeitig verändert sich die geopolitische Lage und damit die Marktgegebenheiten: Nur weil eine Strategie in der Vergangenheit erfolgreich war, ist sie es nicht zwangsweise auch in der Zukunft, daher ist ein strategisches Umdenken gefragt.
Von der vertriebs- zur produktgesteuerten Organisation
Unternehmen, die in der Volatilität der heutigen Zeit wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen die Transformation von der vertriebsgesteuerten hin zur produktgesteuerten Organisation vollziehen. Der Vertrieb ist in der Regel umsatzgesteuert, doch Fakt ist: nicht jeder Umsatz ist guter Umsatz. Wer Erträge steigern will, muss lernen “Nein” zu Ertragsfressern zu sagen, denn hinter ihnen verbergen sich Kosten, welche sich selten in klassischen Kostenkalkulationen wiederfinden und so oft unentdeckt bleiben. Beispiele hierfür sind:
- Aufwände für Datenpflege, Stücklistenänderungen und Neuzertifizierungen von Materialnummern
- Vorhaltung von Werkzeugen und Fertigungshilfsmitteln
- Management neuer Lieferanten und Komponenten
- Erstellung und Pflege technischer Dokumentationen
- Zusätzliche Beratungsaufwände und Produktschulungen im Vertrieb
- Bereitstellung von Lagerplätzen
- Etc.
Transparenz als Voraussetzung für Produktportfolio Optimierung
So verlockend der Gedanke klingt, jetzt „einfach unrentable Produkte zu streichen” ist dies in der Realität weder trivial noch schnell umsetzbar. Ein Produktportfolio gleicht einem verwobenen Netzwerk: Jedes angebotene Produkt ist mit zahlreichen Komponenten, Lieferanten und Kunden verknüpft.
Ohne vollständige Transparenz über diese Zusammenhänge riskieren Unternehmen, mit einer falschen Entscheidung profitable Nischen zu gefährden, wichtige Kundenbeziehungen zu belasten oder versteckte Kostenlawinen auszulösen.
Erfahrungsgemäß, hat fehlende Transparenz auch ein weiteres Manko: statt auf Basis von Fakten zu argumentieren werden bei internen Diskussionen zu Phase-out oder Optimierungsentscheidungen oft subjektive Einschätzungen und gefühlte Wahrheiten genutzt, um den eigenen Standpunkt zu vertreten. Das Ergebnis sehen wir in der Praxis oft: wichtige Entscheidungen werden verschoben oder am Ende gar nicht getroffen, da es keine stringente Entscheidungsgrundlage gibt.
Genau diese faktenbasierte Entscheidungsgrundlage bietet die Produktportfolio Management Lösung von Soley, welche einen produktzentrischen Digitalen Zwilling des Produktportfolios generiert und so volle Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglicht. Die Soley Lösungen profitieren ferner von Know-how aus über 10 Jahren Forschung und Kundenprojekten und zeigen systematisch Handlungsfelder auf, die dabei unterstützen, Komplexität zu reduzieren und langfristig im Griff zu behalten.
Warum die Verantwortung auf C-Level-Ebene liegt
Komplexität im Produktportfolio entsteht immer wieder. So wie Unkraut in einem Garten immer wieder nachwächst und gejätet werden muss, so entsteht auch im Produktportfolio kontinuierlich neuer Ballast, getrieben von gegensätzlichen Bereichsinteressen und wechselnden Markttrends.
Ohne C-Level-Mandat besteht die Gefahr, dass einzelne Abteilungen in Zielkonflikte geraten. Erst wenn die Geschäftsführung oder das Vorstandsteam sich dem Thema annimmt und konkrete Vorgaben macht, lassen sich potenzielle Zielkonflikte auflösen und eine gemeinsame Linie finden.
Wer Product Mining konsequent umsetzt, verwandelt sein Produktportfolio von einer Kostenfalle in einen strategischen und nachhaltigen Wettbewerbsvorteil.
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