Beim Working Capital handelt es sich um eine Bilanzkennzahl, mit der die Finanzkraft eines Unternehmens abgebildet werden kann. Darüber hinaus kann das Ergebnis genutzt werden, um Lagerhaltung und Forderungsmanagement des Unternehmens zu verbessern.
Das Working Capital (deutsch: Betriebskapital) berechnet sich durch die Subtraktion kurzfristiger Verbindlichkeiten vom Umlaufvermögen des Unternehmens. Ziel dieser Berechnung ist es, einen Wert > 0 zu erhalten, da das Umlaufvermögen so die kurzfristigen Verbindlichkeiten abdeckt und die Liquidität des Unternehmens gesichert ist. Bei einem negativen Wert drohen demnach Bonitätsengpässe.
Working Capital = Umlaufvermögen - kurzfristige Verbindlichkeiten
Im Gegensatz zum Working Capital wird bei der Berechnung des Net Working Capital (auch Netto Working Capital bzw. Nettoumlaufvermögen) ermittelt, welcher Teil des Vermögens ohne den Einsatz von Fremdkapital zur Umsatzgenerierung verfügbar ist.
Net Working Capital = Umlaufvermögen - kurzfristiges Fremdkapital
Ebenso wie bei der Berechnung des Working Capitals sollte sich das Netto Working Capital im positiven Bereich befinden, da so sämtliche kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem Umlaufvermögen beglichen werden können. Bei einem negativen Nettoumlaufvermögen besteht diese Möglichkeit nicht und die Existenz des Unternehmens ist in Gefahr, sollten kurzfristige Ausgaben anfallen.
Ähnlich wie bei anderen Finanzkennzahlen lässt auch die Interpretation des Working Capital Raum für verschiedene Sichtweisen und Auslegungen. In erster Linie wird die Bilanzkennzahl jedoch zur Einstufung der Liquidität und des Finanzierungsbedarfs verwendet:
Produktzentrierte Unternehmen sahen sich in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Krisen und Herausforderungen konfrontiert. Pandemie und Handelskriege führten zu Rohstoffengpässen und zeigten, wie anfällig die jeweiligen Lieferketten zum Teil sind. Die resultierende, unbeständige Wirtschaftslage brachte schwankende Nachfragen sowie steigende beziehungsweise schwer kalkulierbare Preise mit sich. Viele Unternehmen sahen sich gezwungen, ihre Lagerhaltung und Supply Chain kritisch zu hinterfragen, um Risiken wie Lieferausfällen vorzubeugen und künftige Einschnitte in das Betriebskapital zu vermeiden. Soley unterstützt Unternehmen bei dieser umfassenden Aufgabe: So werden mithilfe der Soley Product Mining Plattform sämtliche Daten zusammengeführt, um konkrete Aussagen über die Bereinigung des Produktportfolios treffen zu können.
Neben der Verbesserung von Lagerhaltung und Sicherheitsbeständen können weitere Bereiche der Sortimentsbereinigung zur Netto Working Capital Optimierung beitragen:
Beispielsweise empfiehlt es sich, das Produktportfolio sowie exklusive Komponenten zu reduzieren, da so mittel- und langfristig gesehen weniger Materialnummern gelagert werden müssen. Um kurzfristig Working Capital freizusetzen, können Unternehmen Abverkäufe in Form von Last Time Buys anbieten. Durch die Ankündigung des End of Life erhalten Kunden einen Anreiz, sich mit den jeweiligen Produkten zu bevorraten, während die Lagerbestände aktiv reduziert werden können.
Unsere Soley Product Mining Plattform hilft produktzentrierten Unternehmen dabei, ihre Resilienz gegenüber künftigen Krisen zu erhöhen und ihre Profitabilität im aktuellen Geschäftsumfeld zu steigern. Durch die Digitalisierung komplexer Produktdaten können Transparenz geschaffen und interne sowie externe Abhängigkeiten sichtbar gemacht werden. Ein wichtiger Schritt zur Optimierung des Produktsortiments besteht darin, die Produkte in Vorzugs-, Standard- und Sondervarianten einzuteilen. Durch die Abgrenzung können differenzierte Bewirtschaftungsstrategien angewendet werden, die nicht nur die Liefertreue, sondern auch die Lagerumschlaghäufigkeit sowie das Working Capital verbessern.
Eine klare Differenzierung des Produktportfolios hilft Unternehmen dabei, in volatilen Wachstumsmärkten zu bestehen. So können Produkte, die als Standardvariante definiert wurden, binnen einer bestimmten Lieferzeit direkt aus dem Katalog bestellt werden. Vorzugsprodukte hingegen sind Produkte, die besonders häufig angefragt werden. Diese werden vorproduziert und eingelagert, weswegen sie besonders schnell geliefert werden können. Produkte, die nicht im Standardkatalog enthalten sind, werden als Sondervarianten eingestuft und sind nur auf Anfrage und zu deutlich höheren Preisen und längeren Lieferzeiten erhältlich.
Natürlich hängen die einzelnen Lieferzeiten für Standard-, Vorzugs- und Sondervarianten vom Produkt selbst, der Lieferkette sowie Kundenerwartung ab und müssen individuell beleuchtet und festgelegt werden.
Weitere Informationen dazu, wie Soley Ihnen bei der Working Capital Optimierung Ihres Unternehmens helfen kann, finden Sie in unseren FAQ’s. Gerne beraten Sie unsere Expertinnen und Experten auch im Zuge eines Demotermins oder Telefongesprächs.