Lieferketten Probleme: Ursachen, Auswirkungen und innovative Lösungen

Ohne globale Lieferketten wäre unsere heutige, weltweit vernetzte Wirtschaft nicht denkbar. Unternehmen aller Branchen sind auf reibungslose Abläufe angewiesen, um Waren, Rohstoffe und Bauteile pünktlich zu erhalten. Doch gerade in den letzten Jahren sind diese Abläufe zunehmend ins Stocken geraten. Die Gründe dafür sind vielfältig: Politische Spannungen, Naturkatastrophen, Pandemien und logistische Engpässe haben gezeigt, wie anfällig globale Handelsströme sein können. Aber es gibt auch Lösungen, um steigende Kosten, Lieferverzögerungen und Produktionsausfälle zu vermeiden.

 

Was sind typische globale Lieferketten-Probleme und warum entstehen sie?

Lieferketten verlaufen nicht nur linear, sondern sind komplexe Netzwerke, in denen Rohstoffe, Bauteile und fertige Produkte über verschiedene Stationen hinweg transportiert werden. Eine moderne Lieferkette kann sich über mehrere Kontinente erstrecken und umfasst zahlreiche Akteure – von Rohstofflieferanten über Hersteller bis hin zu Logistikunternehmen.
Über Jahrzehnte hinweg wurden globale Lieferketten optimiert, um möglichst kosteneffizient zu arbeiten – mit Erfolg. Die zunehmende Just-in-Time-Produktion reduzierte die Lagerkosten, die Digitalisierung erleichterte die Planung und weltweite Handelsabkommen sorgten für reibungslose Abläufe. Doch diese vermeintliche Maximierung der Effizienz hat ihren Preis, denn sie macht Lieferketten anfälliger für Störungen.

 

Hier kommt ein Überblick zu den häufigsten Gründen, warum globale Lieferketten Probleme aufweisen können:

  • Geopolitische Spannungen: Differenzen zwischen verschiedenen Ländern haben direkte Auswirkungen auf Lieferketten. Handelskonflikte zwischen China und den USA, Sanktionen gegen Russland oder der Brexit sind Beispiele für politische Entscheidungen, die den Warenverkehr erschweren. Zölle, Handelsbeschränkungen und Exportverbote führen dazu, dass Unternehmen gezwungen sind, neue Lieferquellen zu finden.
  • Naturkatastrophen und Pandemien: Extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen haben in den letzten Jahren zugenommen. Überschwemmungen, Stürme oder Waldbrände können Produktionsstätten lahmlegen oder wichtige Transportrouten blockieren. Die COVID-19-Pandemie hat zusätzlich verdeutlicht, wie stark Lieferketten von globalen Gesundheitskrisen beeinflusst werden können. Die Folgen sind bis heute in vielen Branchen spürbar.
  • Allgemeine Transport- und Logistikprobleme: Die weltweite Logistik leidet unter zahlreichen Problemen. Container sind knapp, Häfen überlastet und der Fahrermangel im LKW-Verkehr verschärft die Situation zusätzlich. Besonders betroffen sind die Seefracht und der Schiffsverkehr, wo lange Wartezeiten und hohe Transportkosten an der Tagesordnung sind. Dazu kommen steigende Energiekosten, die den Transport verteuern.
  • Cyberangriffe und IT-Sicherheitsrisiken: Moderne Lieferketten sind stark digitalisiert, was sie anfällig für Cyberangriffe macht. Hackerangriffe auf Logistiksysteme oder Ransomware-Attacken auf große Unternehmen können ganze Lieferketten lahmlegen. Datenverluste, Manipulationen oder IT-Ausfälle können dazu führen, dass Produktionsprozesse unterbrochen werden.

     

Die wirtschaftlichen Folgen globaler Lieferketten-Probleme für Unternehmen

Probleme mit Lieferketten können die Existenz von Unternehmen bedrohen. Das gilt besonders, wenn große Abhängigkeiten von bestimmten Prozessen bestehen, wie es besonders in Industrieunternehmen der Fall ist. Hakt es an einer Stelle, kommt die gesamte Wertschöpfung zum Erliegen – so geht es vielen Firmen.


Steigende Kosten für Materialien und Produktion

Wenn Rohstoffe knapp sind, steigen die Preise. Unternehmen sehen sich mit höheren Einkaufskosten konfrontiert, was sich letztlich auch auf die Endverbraucherpreise auswirkt oder dazu führen kann, dass bestimmte Produkte komplett aus dem Portfolio gestrichen werden. 


Besonders in der Automobilindustrie, der Bauwirtschaft und der Elektronikbranche sind Materialengpässe zu einem massiven Problem geworden. Aber auch im Lebensmittelbereich schrumpfen die Margen aufgrund teilweise unvorhersehbarer Preisänderungen von Rohstoffen. Höhere Transportkosten verstärken den Druck zusätzlich.

 

Produktionsverzögerungen und sinkende Kundenzufriedenheit

Unternehmen, die ihre Produkte nicht rechtzeitig liefern können, verlieren Kunden. In vielen Branchen sind pünktliche Lieferungen nicht nur ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, sondern werden erwartet. Doch Engpässe und Verzögerungen sorgen für Druck bei Unternehmen und für schlechte Stimmung bei den Endkunden.


Im E-Commerce führt dies teilweise bereits nach wenigen Vorfällen dazu, dass Verbraucher zu anderen Anbietern wechseln. Besonders kleine Unternehmen haben Schwierigkeiten, mit den Herausforderungen umzugehen – zumal es auch schlechte Bewertungen hageln kann, die mit der eigentlichen Qualität der Produkte gar nichts zu tun haben.


Komplexität des Produktportfolios führt zu Schwierigkeiten

Die Abwägung zwischen niedrigen Lagerbeständen und Krisensicherheit ist eine zentrale Herausforderung. Wer zu wenig auf Lager hat, riskiert Produktionsstopps. Wer zu viel vorhält, bindet Kapital und verursacht Lagerkosten. Je komplexer das Produktportfolio, desto größer ist das Risiko, dass Probleme auftreten.


Viele Unternehmen setzen inzwischen auf hybride Modelle, die beides miteinander kombinieren. Dabei entstehen jedoch zwangsläufig Ineffizienzen, die an anderer Stelle eingepreist werden müssen oder die Marge schmälern. 


Oftmals ist das Produktportfolio zu komplex und eine Reduktion ohne Einbußen beim Deckungsbeitrag wäre möglich, um Lagerfläche freizumachen. Allerdings fehlen Unternehmen die analytischen Ressourcen, um derartige Potentiale zu erkennen.


Strategien zur Risikominderung bei Problemen mit der Lieferkette

Eine perfekte Lieferkette gibt es nur in der Theorie. In der Praxis geht es stattdessen darum, möglichst widerstandsfähige Prozesse zu etablieren, die nicht komplett zusammenbrechen, wenn die Lieferkette mal Probleme macht.
Hier kommen einige Impulse, um die Risiken zu minimieren:

  • Diversifizierung von Lieferantenbeziehungen: Unternehmen müssen ihre Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten verringern. Eine breite Streuung der Bezugsquellen sorgt für mehr Stabilität. Nearshoring wird in diesem Zusammenhang eine immer beliebtere Strategie. Statt ausschließlich in Fernost produzieren zu lassen, setzen Unternehmen zunehmend wieder auf lokale bzw. zumindest nähere Produktionsstätten.
  • Digitale Technologien zur besseren Steuerung globaler Lieferketten: Künstliche Intelligenz kann in Zukunft dabei helfen, Engpässe vorherzusehen und frühzeitig zu reagieren. Automatisierte Systeme verbessern das Bestandsmanagement und ermöglichen eine effizientere Planung. Doch viele Unternehmen stehen hier noch am Anfang und müssen ihre Hausaufgaben erledigen, um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben. Wer Stücklisten im Lager noch semi-manuell führt, wird von digitaleren Konkurrenten schlichtweg abgehängt.
  • Anpassung von Geschäftsmodellen für flexiblere Lieferketten: Unternehmen setzen zunehmend auf agile Produktionsmethoden, um schneller auf Veränderungen reagieren zu können. Just-in-Case-Modelle (statt Just-in-Time-Modelle), bei denen kritische Bauteile in größerer Menge vorgehalten werden, werden häufiger genutzt. Auch hier ist jedoch zu prüfen, ob die Produkte mit vielen Abhängigkeiten überhaupt diejenigen sind, die für das Wohlergehen der Firma relevant sind.

    Allerdings muss dazu gesagt sein, dass weltweite Lieferketten-Probleme auch mit der besten Planung nur schwer zu bekämpfen sind. Steckt ein Schiff im Suez-Kanal fest, wie die Ever Given im Jahr 2021, sind das Risiken, die man praktisch nicht verhindern kann.

 

Product Mining als innovativer Lösungsansatz für resiliente Lieferketten

Ein zentrales Problem globaler Lieferketten ist ihre hohe Komplexität. Unternehmen müssen teilweise tausende von Produkten, Lieferanten und Märkten gleichzeitig im Blick behalten und das eigene Portfolio regelmäßig analysieren – eine Herausforderung, die mit manuellen Methoden kaum noch zu bewältigen ist. 


Product Mining reduziert diese Komplexität auf mehreren Ebenen:

  • Datenaggregation und Visualisierung: Statt fragmentierte Informationen aus verschiedenen Systemen mühsam zu sammeln, fasst Product Mining relevante Daten in einer übersichtlichen Form zusammen. Als Entscheider erhalten Sie ein klares Bild über aktuelle Engpässe, Alternativen und Risiken.
  • Intelligente Automatisierung: Klassische Supply-Chain-Management-Systeme sind oft statisch und reagieren erst, wenn ein Problem bereits eingetreten ist. Product Mining arbeitet vorausschauend, indem es Muster in der Lieferkette erkennt und frühzeitig Anpassungen, z.B. zur Komplexitätsreduktion, vorschlägt.
  • Substituierbarkeit von Produkten: Product Mining zeigt auf, welche Produkte und Komponenten durch kostengünstigere oder in der Beschaffung widerstandsfähigere Alternativen aus dem bestehenden Portfolio ersetzt werden können. So lassen sich Phase-Out-Prozesse einleiten, ohne die Kundenversorgung zu beeinträchtigen.
  • Optimierte Entscheidungsprozesse: Anstatt Entscheidungen basierend auf begrenzten Daten oder Erfahrungswerten zu treffen, liefert Product Mining faktenbasierte Analysen , die fundierte Entscheidungen ermöglichen und Unternehmen somit eine höhere Planungssicherheit verschaffen.

Tipp: Kennen Sie schon die Product Mining Plattform von Soley Unsere Lösung hilft Ihnen dabei, Ihr Produktportfolio datenbasiert zu verschlanken, mehr Produktivität zu erreichen und eine bis zu 75 % höhere Resilienz gegenüber Lieferantenausfällen zu erreichen.

 

Fazit: Zukunftssichere Lieferketten benötigen innovative Technologien und neue Strategien

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Resilienz in der Lieferkette ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. Unternehmen, die frühzeitig auf alternative Bezugsquellen umstellen und flexibel auf Marktveränderungen reagieren können, haben einen klaren Vorteil.


Mit der zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung der Wirtschaft wird der Bedarf an intelligenten, datengetriebenen Lösungen weiter steigen. Product Mining wird eine zentrale Rolle dabei spielen, Unternehmen schneller, effizienter und krisensicherer zu machen. Durch die Kombination von Künstlicher Intelligenz, Automatisierung und Echtzeit-Datenanalyse schafft es eine neue Form der Anpassungsfähigkeit, die weit über klassische Supply-Chain-Management-Methoden hinausgeht.


Unternehmen, die heute in diese Technologie investieren, sichern sich nicht nur gegen zukünftige Krisen ab, sondern profitieren auch von besseren Einkaufskonditionen, optimierten Produktionsprozessen und einer langfristig stabileren Wertschöpfungskette.


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